Trauer kommt in Wellen und diese sind meist nicht vorhersehbar.
In einer dieser Wellen habe ich 2023 diesen Text geschrieben.
Er ist sehr tiefsinnig und ehrlich. Ich denke dieses Gefühl, das ich im Text beschreibe, kennt fast jeder von uns …
Fotocredit Wolfang Röss
Ich fühle mich falsch!
Ich fühle mich unsagbar falsch.
Werde ich in dieses tiefe Loch hineingezogen, hinuntergerissen?
Ich schreie stumm, leise, dann doch laut, weil es nicht mehr anders geht. Ich kann es nicht mehr aushalten.
Der Boden verliert sich unter meinen Füßen. Ich suche nach Halt. Doch es ist niemand da, der nach mir greift. Ich falle und falle und falle. Ich muss mich mitteilen, es muss raus aus mir!
Anker suchen! Gibt es da jemand?
Ein Hilferuf an die Welt.
Bitte seht ihr mich?
Ich will nicht verloren gehen, verschwinden, nicht mehr da sein oder sterben.
Doch mein Verstand weiß, dass ich nicht verstanden werde und werden kann.
Ich fühle mich falsch mit meinen Emotionen, meinen Ängsten, denn ich funktioniere nicht mehr.
Und – ich empfinde mich nicht mehr als wichtig!
Puuh, ein sehr, sehr tiefgründiger Text!
Auch für mich, wenn ich ihn heute lese.
Doch es war in dem Moment, als ich ihn geschrieben habe, genau richtig diese Gefühle zu zulassen. Darauf bin ich heute stolz.
Denn in dem Moment, als ich es mir erlaubte, in meinen inneren Spiegel zu schauen, konnte ich beginnen dieses heftige Gefühl zu ändern - sehen, dass ich in ganz vielen Momenten ganz schön richtig bin in dieser Welt. Das es Menschen um mich herum gibt, die mir die Hand reichen und mir Halt geben.
Helfende Hände in diesem Nebel des Schmerzes zu sehen und zu erkennen ist die Kunst. Doch sie sind da und haben mich auch immer wieder ein Stück getragen, wenn es notwendig war.
Dafür bin ich heute sehr dankbar!
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