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AutorenbildSonja Amann

Meine bunte Blumenwiese!




Ich habe eine bunte Blumenwiese😊 Nein, natürlich noch nicht draußen um meinen Hof herum, das dauert noch ein wenig.

Doch gibt es einen besonderen Platz, da blüht es, Blumen leuchten in vielen Farben. Schmetterlinge fliegen herum. Ein Weg schlängelt sich mitten durch die Wiese in Richtung Wald. Die Sonne scheint und wunderschöne Wattewolken ziehen am Himmel entlang.

Und mittendrin – ICH!

Ich liege in der Wiese und atme tief ein. Es riecht nach Grün, Blau, Rot und Gelb, vielleicht auch noch einem Hauch von Lila. Ganz intensiv ist der Duft von Rosa. Er liegt fein und doch in einer besonderen Intensität in der Luft. Hin und wieder zieht ein Hauch von frischem und leuchtendem Wiesengrün vorbei. Es summt und brummt, die Vögel zwitschern, und ein Bach plätschert dahin.

Es ist so schön hier! Wo ich bin? Genau da, wo ich zu Hause bin! Ganz, ganz tief in mir!

Zu Hause in meiner Buntheit und Lebendigkeit die ich in mir trage!

 

Das war nicht immer so. Es gab in meinem Leben viele dunkle und triste Tage.

Mein glückliches Kindsein wurde mit vier Jahren durch ein tiefgreifendes Ereignis beendet.

Meine kindliche Lebendigkeit wurde nun von einer tiefen Traurigkeit überlagert.

Denn nun war ich ein Kind, dass mit einem sexuellen Übergriff nicht um gehen konnte. Ein Kind, das in der tiefen Trauer um die eigene Mutter von seinen Mitschülern nicht verstanden wurde. Ein Kind, das die vielen Stimmen der Erwachsenen nicht verstand. Ein Kind, das das Gefühl hatte, aus seinem Paradies geworfen zu werden. Ein Kind, das immer mehr verstummte und sein Lächeln verlor. Ein Kind, das innerlich einsam wurde - weit weg von der Welt und sich selbst - und dabei fast die eigene Buntheit fast vergaß. Ein Kind, das beschloss, dass das Leben nicht mehr lebenswert ist und einfach nur noch weg von dieser Welt wollte.

Ein Kind, das dann aber akzeptiert hat, dass es doch noch nicht Zeit war, diese Welt zu verlassen.  

Ja, dieses Kind war ich!

 

Doch ich habe niemals völlig aufgeben, auch wenn mein Leben mit vielen großen Steinen und Schicksalsschlägen gepflastert ist, auf die ich nicht eingehen will.

Letztendlich hat das Leben es immer gut mit mir gemeint. Ich habe drei wunderbare Kinder und mittlerweile vier Enkelkinder. Meine Kinder waren unter anderem immer wieder mein Antrieb weiterzumachen und nicht aufzugeben. Viele Menschen sind mir begegnet und auch wieder gegangen. Jeder einzelne hat Spuren in mir hinterlassen. Nicht immer angenehme, oft war es auch ein „Tritt in den Arsch“ um weiterzugehen. Menschen, die mir die Hand reichten und mir das Gefühl gaben – Ich bin nicht allein!

 

 

Genau diese Lichtpunkt - Momente waren der Auslöser, den Glauben nicht völlig zu verlieren. Den Glauben, dass das Leben auch anders sein kann. An wen und was ich glaubte, weiß ich nicht genau, doch ich denke, dass die Erinnerung an meine kindliche Unbeschwertheit und das tiefe Wissen, dass es mehr gibt als wir sehen, und nichts unmöglich ist, wenn ich nur an mich glaube der Schlüssel war.

 

Dieser tiefe Glaube hat mich wieder zu meiner Blumenwiese geführt. Und wenn ich mich so auf meiner Blumenwiese umschaue, sehe ich all die Menschen, die mir wichtig sind, um mich herum. Es ist schön, meine bunte Blumenwiese teilen zu dürfen.

Du musst manchen Weg allein gehen, doch du bist niemals allein …

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