Kennst du das Gefühl, kreativ völlig blockiert zu sein?
Ich kenne es sehr, sehr gut. Immer und immer wieder ist dieses ungute und auch oft beängstigte Gefühl in meinem Leben aufgetaucht. Meist in länger anhaltenden Stresssituationen oder schweren Lebensphasen.
Kreativ sein ist für mich Leben! Ein Ausdruck von Lebendigkeit! Schreiben gehört auch zu meinen kreativen Seiten. Ich liebe diese bunten Notizbücher mit den vielen leeren Seiten, die so viel Platz für Worte haben. Doch wie so Vieles, habe ich auch das Schreiben weggeschoben.
In meiner Trauerzeit habe ich viele sehr schöne und tiefgehende Texte geschrieben. Es hat sich richtig gut und lebendig angefühlt. Ich habe nicht darüber nachgedacht, ob sie gut oder schlecht oder was auch immer sind. Die Worte, die aus mir raus purzelten, waren einfach, echt und ehrlich. Dann habe ich entschieden, meine Texte öffentlich zu machen und einen Blog zu schreiben. Super Idee - doch ein großer Reinfall …
Denn nach kurzer Zeit war meine kreative und unbedarfte Schreiblust weg.
Meine Schreibfreude ist mir völlig abhandengekommen. Es gelang mir maximal zwei Sätze zu schreiben, dann war alles weg. Leer! Ich habe verschiedenste Themen angefangen, doch leider blieb es beim …
Ich habe einige Wochen versucht, diese Schreibblockade zu umgehen, gegen sie anzukämpfen oder mein Wunsch zu schreiben wegzudrücken. Ich habe versucht rauszufinden, ob ich überhaupt einen Blog schreiben mag oder vielleicht doch nur eine Rednerin oder nichts von beidem bin. Das Ergebnis war immer dasselbe – ich bin beides! Doch die Erkenntnis nutzte nichts. Viele Worte im Kopf, doch sobald sie auf dem Papier Platz bekommen sollten, waren sie weg. Mein Kopf war völlig leer. Ich habe mein Problem versucht aus verschiedensten Richtungen zu lösen, alles Mögliche ausprobiert, um mich wieder in den Flow zu bringen. Nichts hat funktioniert. Es war frustrierend und meine Selbstzweifel wurden nicht weniger.
Vor zwei Wochen dann ein kurzes Aufatmen.
Der erste kleine Absatz war mir gelungen. Das Thema war meine Schreiblust. Doch dann war wieder alles weg, und das Karussell begann sich wieder von vorne zu drehen. Nichts ging mehr! Ich fand wieder tausend Gründe, warum es nicht funktionieren konnte.
Heute habe ich es geschafft, die Blockade zu durchbrechen und diesen Text zu schreiben.
Es war intensiv, in das Gefühl der verlorenen Schreiblust einzutauchen.
Es war Arbeit, die Erinnerung herzuholen, dass es doch viel so Freude gemacht hatte zu schreiben. Und jetzt ist auf einmal alles klar! Jetzt weiß ich was mich blockiert hat!
Ich hatte im Herbst eine Begegnung. Jemand hat mir aufgezeigt, dass es Momente gibt, in denen ich mein Licht dimme und mich klein mache.
Da hat dann wohl meine Schreiblust beschlossen: „ich geh auch auf Tauchstation“!
Dazu kam die subtile Angst, dass ich diese besondere Schreibfreude in meinem Arbeitsalltag wieder verlieren könnte. Heute weiß ich, nichts und niemand kann mich abhalten, hell zu erstrahlen und meine Talente zu leben. Das einzig Wichtige ist, mir selbst zu vertrauen und an mich zu glauben. Das kleine Kind in mir darf wieder sein, denn die Erinnerung an mein „unbeschwertes Kindsein“ ist wieder da! Das kleine Mädchen, das im Wald mit all seinen Freunden - den Feen und Elfen - gespielt hat und das wusste, dass nichts unmöglich ist, nimmt immer mehr seinen Platz in meinem jetzigen Leben ein.
Danke, meine kleine Sonja!
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